Stellenportale sind seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der Mitarbeitergewinnung. Sie ermöglichen Unternehmen, ihre Stellenangebote einer großen Zielgruppe zugänglich zu machen und Bewerber schnell und einfach zu finden.
Doch in der heutigen Zeit scheinen Stellenportale ihre Wirksamkeit zu verlieren.
Hier sind 10 Gründe, warum dies so ist …
1. Überfüllung
Stellenportale sind heutzutage sehr stark frequentiert. Dadurch wird es für Unternehmen schwieriger, sich von der Konkurrenz abzuheben und die Aufmerksamkeit der Bewerber zu gewinnen. Die Überfüllung auf den Portalen ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer eine Herausforderung. Zum einen ist es aufgrund der Vielzahl an Bewerbungen für den Arbeitgeber schwierig, die qualifizierten Bewerber ausfindig zu machen, zum anderen kann es für den Bewerber frustrierend sein, sich durch Hunderte von Stellenanzeigen zu kämpfen.
2. Qualität vs. Quantität
Stellenportale zielen oft auf die Veröffentlichung möglichst vieler Stellenangebote ab, anstatt auf eine hohe Qualität der Angebote. Arbeitgeber veröffentlichen oft unzählige Stellenanzeigen, um möglichst viele Bewerber zu erreichen. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Qualität der Anzeigen und die Relevanz der Stellen für die Bewerber sinkt.
3. Fehlende Personalisierung
Jobportale ermöglichen es Unternehmen nicht, ihre Angebote an die spezifischen Anforderungen und Wünsche der Bewerber anzupassen. Somit sind die Stellenanzeigen oft allgemein gehalten und sprechen nicht die individuellen Fähigkeiten und Erfahrungen eines Bewerbers an. Dadurch werden viele Bewerber nicht angesprochen und Unternehmen erreichen nicht die gewünschte Zielgruppe. Personalisierte Anzeigen, die direkt die Fähigkeiten und Erfahrungen eines Bewerbers ansprechen, können die Job-Suche für beide Seiten vereinfachen und erfolgreicher machen.
4. Passive Bewerber
Passive Bewerber sind Menschen, die zwar auf der Suche nach einer neuen Karrieremöglichkeit sind, aber nicht aktiv auf Jobsuche gehen. Sie können zufrieden mit ihrem aktuellen Job sein, aber offen für neue Angebote, wenn sie ihnen vorgelegt werden. Arbeitgeber, die sich nur auf Jobportale verlassen, laufen Gefahr diese passiven Bewerber zu verpassen, die dennoch qualifiziert und interessiert an einer neuen Karrieremöglichkeit sein können.
5. Automatisierte Bewerbungsprozesse
Viele Stellenportale ermöglichen es Unternehmen, Bewerbungen automatisch zu bearbeiten und zu filtern. Dazu wird heutzutage oft Technologie wie ATS (Applicant Tracking Systems) genutzt, um Bewerbungen zu sammeln und zu verwalten. Diese Systeme können Bewerbungen automatisch nach bestimmten Schlüsselwörtern und Qualifikationen durchsuchen und sortieren. Leider kann dies dazu führen, dass qualifizierte Bewerber, die nicht genau den Anforderungen des ATS entsprechen, übersehen werden. Auch der Bewerbungsprozess selbst kann für Bewerber frustrierend sein, da sie ihre Unterlagen häufig mehrmals hochladen und auf verschiedenen Plattformen eingeben müssen. Es kann auch schwierig sein, mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten, um Rückmeldungen oder Fragen zu stellen und der Bewerber somit das Interesse an dem Unternehmen verliert.
6. Fehlendes Employer Branding
Jobportale ermöglichen es Unternehmen nicht, ihre Arbeitgebermarke zu stärken und sich von der Konkurrenz abzuheben. Employer Branding bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen von potenziellen Mitarbeitern und Bewerbern wahrgenommen wird. Es geht darum, die Unternehmenskultur und die Vorteile des Arbeitgebers darzustellen, um Bewerber anzuziehen und zu binden. Auf den Portalen besteht jedoch häufig nur die Möglichkeit, eine allgemeine Stellenanzeige zu veröffentlichen, die wenig über das Unternehmen selbst und die Arbeitsbedingungen aussagt. Dies kann dazu führen, dass Arbeitgeber Schwierigkeiten haben, die richtigen Bewerber anzuziehen und zu binden, da sie nicht in der Lage sind, ihre Employer Brand ausreichend darzustellen.
7. Schlechte Benutzerfreundlichkeit
Oft sind die Portale unübersichtlich und es ist schwierig, die gewünschten Informationen zu finden. Bewerber müssen sich durch unzählige Anzeigen und Kategorien kämpfen, um die passende Stelle zu finden. Auch die Navigation kann verwirrend sein und es kann schwierig sein, bestimmte Funktionen wie das Hochladen von Unterlagen oder das Verwalten von Bewerbungen zu finden. Arbeitgeber haben ebenfalls oft Schwierigkeiten, ihre Anzeigen zu verwalten und zu verfolgen, wie viele Bewerbungen sie erhalten haben.
8. Kosten
Viele Jobportale erheben hohe Gebühren, was für kleinere Unternehmen oder Start-ups eine Hürde darstellen kann, um ihre Stellenangebote zugänglich zu machen. Arbeitgeber müssen viel zahlen, um ihre Stellenanzeigen zu veröffentlichen und Zugang zu den Bewerberdatenbanken zu erhalten. Auch Bewerber müssen manchmal Gebühren zahlen, um ihre Bewerbungsunterlagen hochladen oder ihre Bewerbungen verwalten zu können. Dies kann dazu führen, dass nur diejenigen Bewerber bereit sind diese Kosten zu tragen, die wirklich an einer bestimmten Stelle interessiert sind.
9. Fehlende Interaktion
Stellenportale ermöglichen es Unternehmen und Bewerbern oft nicht, direkt miteinander in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Dadurch gehen wichtige Informationen und Eindrücke verloren, die für eine erfolgreiche Mitarbeitergewinnung von Bedeutung sind. Es besteht häufig nur die Möglichkeit, eine allgemeine Stellenanzeige zu veröffentlichen und Bewerbungen zu sammeln. Die fehlende Interaktion zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern kann dazu führen, dass die Jobsuche und -besetzung ineffizienter und weniger erfolgreich ist. Es kann dazu führen, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer unzufrieden sind und dass es zu einer höheren Fehlbesetzungsrate kommt.
10. Technologische Entwicklungen
Mit dem Aufkommen von sozialen Netzwerken und Karriereplattformen, die sich auf bestimmte Branchen oder Fähigkeiten spezialisiert haben, wird es für Stellenportale schwierig sein, in Zukunft relevant zu bleiben und Bewerber und Arbeitgeber anzuziehen. Auch die Verwendung von künstlicher Intelligenz und Machine-Learning in der Rekrutierung führt dazu, dass Jobportale in Bezug auf die Effizienz und die Fähigkeit, den richtigen Kandidaten zu finden, überholt werden.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Stellenportale zwar noch immer eine Rolle in der Mitarbeitergewinnung spielen, jedoch ihre Wirksamkeit in den letzten Jahren deutlich abgenommen haben. Unternehmen sollten daher auch alternative Möglichkeiten in Betracht ziehen, um qualifizierte Bewerber zu erreichen und ihre Mitarbeitergewinnung zu optimieren.
Eine mögliche und sehr effektive Alternative zu Online Stellenportalen kann der Einsatz von Social Media Recruiting sein. Was genau das ist, haben wir in einem anderen Beitrag zusammengefasst “Vor- und Nachteile von Social Media Recruiting“
Ein weiterer Ansatz kann das Employer Branding sein, das Unternehmen dabei hilft, ihre Arbeitgebermarke zu stärken und sich von der Konkurrenz abzuheben. Unternehmen können ihre Unternehmenskultur und Arbeitsbedingungen auf ihrer Website und in sozialen Medien präsentieren, um potenzielle Bewerber anzusprechen und zu überzeugen.
Außerdem kann es sinnvoll sein, sich auf spezielle Recruiting-Events und Karrieremessen zu begeben, um direkt Kontakt zu potenziellen Bewerbern aufzunehmen und ihnen das Unternehmen und die Stellenangebote vorzustellen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Unternehmen mehrere Ansätze kombinieren sollten, anstatt sich auf Stellenportale allein zu verlassen, um in Zukunft potenzielle Bewerber zu erreichen und qualifizierte Talente einzustellen.
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